Woohooo! Campbeltown – Bourbon Barrel – PX-Finish
Das sind wirklich drei Dinge, die ich beim Whisky wahnsinnig gerne mag. Der Glen Scotia Double Cask kann mir also eigentlich nur schmecken – Spannung, Spiel und Schokolade ging ja früher auch ;-).
Kaum eine Destillerie hat in Ihrer Bestandszeit soviele Höhen und Tiefen erlebte, wie Glen Scotia – leider auch, was die Qualität der Whiskys angeht. Nichtsdestotrotz ist sie eine von zwei Destillerien, die aus den ehemals ca. 34 Brennereien in Campbeltown übrig geblieben sind. Glengyle an der Stelle mal außen vor gelassen. Seit 1999 läuft Glen Scotia unter der Loch Lomond Group.
2015 wurde das Kernsegment festgelegt – auf den Victoriana (leicht rauchig und fasstark), den 15 year old (American Oak und kurzes Oloroso-Finish), sowie den preisgünstigsten und heute verkosteten Glen Scotia Double Cask (Ex-Bourbon Barrel und PX).
Ob seiner Eckdaten bin ich recht optimistisch – denke das wird gut – oder?
Fakten
- Herkunft: Campbeltown
- Typ: Single Malt Whisky
- Alter: nas
- Brennerei: Glen Scotia
- Fass: Ex-Bourbon Barrel, Ex-Pedrox Ximenez
- Rauchigkeit: nein
- Umdrehungen: 46 Vol. %
- Farbe: dunkler Bernstein (aber halt gefärbt)
- Kühlfilterung: nein
- Farbstoff: ja
- Preis: ca. 35,-€
Nase
Sehr fruchtige Süße – Rosinen und getrocknete Aprikosen. Ein wenig herberer Honig und schwarzer Tee – dann recht würzig. Irgendwann kommt die Nase frisch pfeffrig und hintendranne schwebt die ganze Zeit ein Hauch von Curry. Ansich recht schön, kommt aber teils auch etwas jung und unrund rüber.
Gaumen
Yay – da ist mein PX-Fass 😉 ! Diese tolle und intensive Süße, ohne das deutlich trockenere vom Oloroso, so mag ich es. Was mir besonders gut gefällt ist, wie sich mein PX-Fass hier mit dieser schönen Würze vermischt, die man schon in der Nase gehabt hat. Trockenes Obst trifft auf Pfeffer und Malz – dunkle Schokolade trifft auf Eiche – leichte Vanille trifft auf maritime Salznoten. Man spürt mit der Zeit auch richtig schön den cremigen Einfluss vom Barrel. Ich bilde mir noch einen Hauch von Anis ein – mag ich eigentlich nicht so – ist aber eben nur ein Hauch.
Abgang
Leicht trocken, aber sehr voll. Gerade die pfeffrige Würze breitet sich schnell aus und geht dann wieder in eher süßere Eindrücke über. Ist in dem Moment dann sehr intensiv und schön, hat auch kurz eine leicht schweflige Note – verfliegt aber leider recht schnell. Also ein wirklich schöner Abgang, von dem man nicht so lange was hat.
Meinung:
Ich tue mich ein klein wenig schwer. Der ist gut – ganz ohne Frage, aber eben mit kleinen Abstrichen.
Den Gaumen mag ich sehr, der ist wirklich das worauf ich mich gefreut habe “Campbeltown trifft PX” – nuff said!
Nase und Abgang machen auch Spaß, haben bei näherer Betrachtung dann aber doch ganz leichte Schwächen.
Quasi so: “Ja also eigentlich voll super, aber ……”.
Der Glen Scotia Double Cask bleibt trotzdem ein schöner Campbeltownmalt, mit Finish in einem meiner Lieblingsfässer. Er ist für den Preis auch absolut top und macht neugierig, was bei Glen Scotia jetzt noch so kommt. Gerade unabhängige Abfüller beweisen immer wieder, dass da richtig tolle Sachen möglich sind.
Die schönen Seiten überwiegen am Ende einfach. Ich hatte meinen Spaß und es sollten sowieso mehr PX-Fässer verwendet werden 😉 …. 87 Punkte
Den Glen Scotia Double Cask gibt es bei unseren Freunden von whic.de ganz einfach zu bestellen. Aber natürlich empfehlen wir auch gerne euren lokalen Whiskyhändler und die persönliche Anfrage.
Heute mal mit seichtem Druck – weil ich gerade Bock drauf habe 😉
“The sound of two Catholic high-school girls in mid-knife-fight” – so haben Alexisonfire ihren Musikstil mal selbst beschrieben. Für mich gehörten Sie immer zu den Bands aus dem Post-Hardcore, welche definitv genau das perfekt umgesetzt haben, was ich am Genre so geschätzt habe – die Kombination aus Druck, schönen uncleane Shouts und einzigartig guten melodische Parts. Letzteres ist dem fantastischen Dallas Green anzurechnen, welcher mit seinem Soloprojekt City and Colour beweist, was für ein herausragend gefühlvoller Musiker ist. Natürlich muss dann auch You and Me genannt werden, sein Projekt mit Pink, welches in eine ähnliche Richtung geht.
Das hier genannte Album ist in meinen Augen ihr Meisterstück und ein unbedingter Anhörtip – wenn der gewählte Song gefällt.
Old Crows/Young Cardinals – Alexisonfire – 2009
Alexisonfire gefällig? Dann schaut doch mal bei unseren Partnern von vorbei – aber leider aktuell nur auf CD. Wie immer ist Vinyl aber natürlich versandkostenfrei! ?
Fotos:
Produktbild: Glen Scotia
Moodbild: Whisky und Vinyl