Ein Single Malt aus dem Süden Indiens…der verbindet
Ein Aushängeschild der indischen Amrut-Brennerei ist definitiv der “Fusion“.
Mit ziemlicher Sicherheit trägt daran auch ein gewisser Jim Murray seinen Anteil. Der selbsternannte “Whiskypapst” hat an diesen Whisky stolze 97 Punkte vergeben.
“Na dann muß der ja super sein!?”
Nö, muß er nicht!
Was nun jeder vom “Whiskypapst” und den Bewertungen hält, bleibt einem selber überlassen. Das Gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Whiskyexperten und Punktevergeber – Whisky ist Geschmackssache und Geschmack ist ‘ne individuelle und persönliche Sache. Deshalb können auch Reviews, wie zum Beispiel diese hier, immer nur Anhaltspunkte und Empfehlungen sein – Aber nie die einzige Wahrheit.
Hoppala – kurz vom Thema abgekommen , zurück zum Amrut Fusion: 😉
Was “fusioniert” denn hier eigentlich?
Für den Amrut Fusion findet unterschiedliches Malz Verwendung. Zum einen ungetorftes indisches und zum anderen torfrauchiges schottisches Malz. Die entsprechenden Spirits werden getrennt voneinander produziert, reifen 3-5 Jahre und werden dann vermischt um noch fünf Monate gemeinsam im Fass zu verbringen.
Ansonsten gilt auch bei diesem indischen Whisky, dass er nicht wirklich alt ist – um die 5 Jahre. Aber das ist letztendlich auch normal, da das indische Klima einen ganz anderen Einfluss hat, als das kühle schottische. 10-12% Angelsshare sind eben schon eine etwas andere Hausnummer.
Sodelle, genug der Einleitung, dann wollen wir uns mal ein eigenes Bild vom Amrut Fusion machen:
Fakten
- Herkunft: Indien
- Typ: Single Malt Whisky
- Alter: nas
- Brennerei: Amrut
- Fass: ? – in jedem Fall Eiche (in Indien nicht Pflicht)
- Rauchigkeit: leicht
- Umdrehungen: 50 Vol. %
- Farbe: goldgelb
- Kühlfilterung: nope
- Farbstoff: nee
- Preis: 40-50,-€
Nase
Hossa, der erste Eindruck ist erstmal sehr würzig und ganz schön intensiv, da machen sich die 50% in jedem Fall bemerkbar. Wenn man am Pfeffer vorbeiriecht, werden schöne Fruchtnoten deutlich – erinnert ein wenig an Feigen, Trockenobst und für mich am deutlichsten Orange, ein wenig in Richtung Cointreau. Leichte Vanillenoten findet man zwischendurch auch mal. Nach kurzer Zeit entwickelt er auch dezente Lakritzeinflüsse. Insgesamt recht spannend, wenn man sich von dem ersten intensiven Eindruck nicht abschrecken läßt. Schiebt euren Zinken einfach nicht so vorschnell ins Glas, wie ich ;-).
Gaumen
Auch auf dem Gaumen sehr würzig und in erster Linie diese Erinnerung an den Cointreau. Neben der deutlichen Orange platziert sich wieder das Trockenobst. Dazu hat man hier auch eine leichte Süße und etwas rauchige Malznoten. Wenn man ihn etwas im Mund liegen läßt, bekommt er auch eine angenehme Cremigkeit.
Abgang
Gewürze, Gewürze, Gewürze – deutliche Pfeffernote, ein wenig Nelke, etwas Anis und wieder dieser leichte, malzige Rauch, legen sich ganz schick ab.
Meinung:
Der Amrut Fusion ist in jedem Fall ein gelungenes Produkt. Aber ich bin mir sicher, dass sich der Eine oder die Andere an der intensiven Würze stören könnten. Auch für mich ist der Fusion kein Alltagswhisky, aber eine gelungene Alternative, für den richtigen Moment.
Meinem Geschmack nach, profitiert er von ganz wenigen Tropfen Wasser…diese verbinden die Aromen und den seichten Rauch nochmal etwas besser. Für mich entsteht dadurch ein etwas runderes Gesamtbild.
Mit dem Amrut Fusion muß man sich definitiv beschäftigen und ihm Zeit geben – dann kann er wirklich Spaß machen.
Also nichts für “HoppHopp – Rinn in Kopp”
Insgesamt würde ich die Nase als ganz große Stärke vom Amrut Fusion bezeichnen – Einer von diesen Whiskys, bei denen man auch noch ‘ne Stunde später gerne am leeren Glas riecht.
Der gefällt durchaus…eine wirklich schöne Fusion. Da fallen mir einige Herbstmomente ein, die man mit diesem Whisky bereichern könnte…. 86 Punkte
Den Amrut Fusion gibt es natürlich bei unseren Freunden von whic.de ganz einfach zu bestellen. Aber natürlich empfehlen wir auch gerne euren lokalen Whiskyhändler und die persönliche Anfrage.
Der Amrut Fusion geht definitiv auch als Spätsommerwhisky durch – Ich hab leider keinen Song gefunden, der “Indian Autumn” heißt 😉 – von daher ;
Der Stil der 1992 in Wales gegründete Band Stereophonics wird gerne beschrieben als “classic UK rock delivered with whiskey vocals“. Klingt also auch nach einem guten Begleiter, für den einen oder anderen Dram. Mittlerweile zehn Studioalben deuten auf einen hoher Erfahrungsgrad hin – aber eben nicht nur im Studio glänzen die Herren von Stereophonics, sie gelten auch als eine herausragend gute Livekapelle.
Graffiti on the Train – Stereophonics – 2013
Fotos:
Produktbild: Amrut
Moodbild: Whisky und Vinyl
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