Ardbeg Blaaack
ARDBEG BLAAACK – SHORN TO BE WILD
Der diesjährige Ardbeg Day fällt auf den 30.Mai 2020 und wie immer gibt es anlässlich dessen auch eine exklusive Abfüllung der prominenten Islay-Brennerei. In diesem Jahr gibt es dann auch noch doppelten Grund zum feiern, denn das Ardbeg Committee feiert seinen zwanzigsten Geburtstag. Für eben jene Vereinigung der treuen Ardbegians, gibt es übrigens auch immer eine exklusive und fassstarke Version des Ardbeg-Day Whiskys, welche früher im Jahr herauskommt. Hierbei handelt es sich um das Committee-Release. Unsere Gedanken zum Ardbeg Blaaack Committee Release findet ihr hier.
Aber zurück zum General Release des Ardbeg Blaaack. Der diesjährige Whisky zum Ardbeg-Day reifte in ehemaligen Pinot Noir Weinfässern aus Neuseeland und wurde danach auf trinkstarke 46% Alkohol reduziert. Bei Ardbeg selbst sieht man diesen Whisky als eine Hommage an die zahlreichen wolligen Inselbewohner Islays – die Schafe. Auch Neuseeland ist für seine Schafpopulation berühmt. So spannt man durch diese Kombination von Fass und Whisky den Bogen einmal über den Erdball.
Die Abfüllung die hier jährlich zum Ardbeg-Day präsentiert werden, sind in der Regel so spannend, wie sie auch polarisierend sind. Entsprechend war auch unsere Neugierde groß und wir haben uns an den Ardbeg Blaaack gewagt. Was wir dabei erlebt, geschmeckt und gedacht haben, erfahrt Ihr in unserem Video zum neuen Ardbeg Blaaack General Release. Viel Spaß.
Wir sagen:
David: “… so’ne ganz ölige, fleischige, feste Textur irgendwie …”
Andi: “…so’ne Orange mit bissl Zimt bestreut…”
- Herkunft: Schottland
- Region: Islay
- Typ: Single Malt
- Brennerei: Ardbeg Distillery
- Name: Ardbeg Blaaack General Release
- Abfüller: Brennerei
- Alter: NAS
- Reifung: Pinot Noir (Neuseeland)
- Rauchigkeit: ja
- Umdrehungen: 46 %
- Farbstoff: nix
- Farbe: Rotgold
- Kühlfilterung: nein
- Limitierung: ja
- Preis: 110,-€
- Flaschengröße: 0,7 Liter
- Whiskybase: 157647
- Mehr Infos: www.ardbeg.com
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DIE OFFIZIELLEN NOTES
- An der Nase: Britischer Fruchtpudding, dazu Zedernholz und der Duft einer Zigarrenbox. Eichenholztannine mit Trüffel folgen und enthüllen subtile Noten geräucherter Marmeladentörtchen. Mit einem Spritzer Wasser treten intensive Aromen von Bitterkirschen mit Würze zutage und wandeln sich hin zu einem herrlich duftenden Veilchenstrauß.
- Am Gaumen: Ein samtweiches Mundgefühl treibt den Gaumen in eine komplexe Symphonie kontrastreicher Aromen. Anis, Ruß und Sommerfrüchte – wie Kirschen, Erdbeeren, Aprikosen und Birnen – ebnen den Weg zu Noten von Mürbteiggebäck, dunkler Schokolade, Kaffee und Mandeln
- Nachall: Ein langanhaltendes, rauchig-rußiges Finish
ARDBEG General Release vs Committee Release
Das Committee Release hat uns insgesamt schon besser gefallen – da waren wir ziemlich begeistert. Besonders spannend kam dort die Verbindung von Rauch und Weinfässern zur Geltung. Der Ardbeg Blaaack mit 46% ist ohne Frage ein leckerer und schöner Whisky. Allerdings fällt er dann, im Vergleich mit der fassstarken Variante schon ab. Offensichtlich braucht es für uns dort die paar mehr Volumenprozent. Die Tatsache, dass beide zum gleichen Preis erhältlich sind, bzw. waren schlägt da dann zusätzlich noch in die gleiche Kerbe. Wie immer ist es am Ende des Tages alles nur Geschmackssache. Falls Ihr mehr wissen wollt, schaut gern in unser Tasting Video rein. Da gibt’s wie immer die gesammelten, ungefilterten Eindrücke. Dazu unsere Meinung, einige Hinweise, Infos und natürlich auch Tasting Notes #onetakewhiskyreview
Cheers,
Whisky & Vinyl
RAISE YOUR GLASSES AND LISTEN TO GOOD MUSIC!
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ARDBEG BLAAACK General Release ….
ist nicht mehr nur auf Committee Mitglieder beschränkt und wird auch über den Local Dealer des Vertrauens sein – fragt einfach mal nach. Gleiches gilt sicherlich auch online für unsere Freunde von whic.de.
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DER PASSENDE SOUNDTRACK ZUM WHISKY
Dafür haben wir mal etwas vorbereitet – gemeinsam mit Euch! Musik zum, über, mit und trotz Whisky gibt’s reichlich in unserer Community Playlist bei Spotify. Oder doch gleich mit Videos und so direkt bei YouTube? Kurzum: Viel Spaß!
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Video: Whisky & Vinyl
Produktbild: Moët Hennessy
9. Juni 2020 at 14:05
Euer Fazit kann ich voll und ganz teilen!
Bei Arbeg bin ich hin und her gerissen zwischen Begeisterung für den eigenen Stil, die Komplexität, Individualität und den teilweise absurd teuren Sonderabfüllungen, an die a) schwer ranzukommen ist und die b) in den mir bekannten Fällen den jeweiligen Preis eigentlich nicht rechtfertigen.
Mir ist klar, dass auch Ardbeg ein bisschen Markenpflege betreiben muss und dass da auch eine Portion Exklusivität dazu gehört. Man bleibt halt im Gespräch und es gilt sicher auch hier »Mach dich rar und du bist der Star!«
Letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob er dieses Spiel’chen mitspielen will (oder überhaupt kann) oder halt nicht. Bei mir siegt meist die Neugier … und so habe ich auch diesmal natürlich versucht, an den BlaaacK ranzukommen und stand am 2.6., Punkt 12 Uhr in den Startlöchern bei der ‘Whisky-Botschaft!
Um 12:00:02 war der Button “In den Einkaufswagen” angeklickt und dann …. kreiselte der Kreis vor sich hin!
Technisch einigermaßen versiert, was Webserver-Technologie angeht, habe ich das Fenster natürlich unangetastet gelassen, da mir der Ansturm klar war und die Erfahrugen mit den diesjährigen Feis-Ile-Angeboten gezeigt hatten, dass die Shopsysteme dem Ansturm loft nicht gewachsen sind. Aber im zweiten Browser zeigte mir dann der Shop um 12:30 Uhr “Ausverkauft” an. Gegen 13 Uhr habe ich dann den Warenkorb-Vorgang abgebrochen… schade! … Oder auch nicht? Wer weiß… 😉
110€ wäre für mich durchaus noch vertretbar gewesen. Aber es gibt da auch unrühmliche Gegenbeispiele:
2018 war ich beim Festival auf Islay und habe mich einen Tag nach dem Ardbeg-Day auf dem Destillerie-Gelände getummelt und viele Leute gefunden, die tags zuvor die Festival-Abfüllung ‘Grooves’ gekauft hatten:
Ein Einziger war zufrieden und fand ihn das Geld (immerhin 160 Pfund, iirc) wert! Viele andere waren enttäuscht von der Abfüllung… einer ließ mich großzuügig kosten und ich konnte dem nur beipflichten!
Zweite Enttäuschung: Beim letztjährig gehypten 19er, der ja auch für wenige Sekunden 😉 auf der Webseite erhältllich war, ging ich ebenfalls leer aus, konnte aber wenige Tage später auf der Whisky-Messe Mülheim an fünf Ständen eine offene Flasche sichten. Der Dram wurde für Preise zwischen 12 und 16 Euro angeboten.
Ich schwankte und zögerte … bis ich mich an einem sechsten Stand mit einem Händler über dies und das unterhielt, wir dann auch auf den 19er zu sprechen kamen und er dann seine offene Flasche unter dem Tisch hervor holte: »Hier, für 5€ darfste probieren…« – Das ließ ich mir nicht zweimal sagen … und versuchte dann wirklich intensiv mehrere Minuten lang (er hatte bestimmt 4cl eingeschenkt) das Besondere an dem Whisky herauszukitzeln – es gelang mir nicht. Der Händler meinte dann:
»Ich verkauf’ den nicht, denn dann müsste ich ja auch mind. 10€ nehmen und das ist er nicht wert! Das will ich keinem antun… für mich schmeckt er wie ein 10er, der einen halben Tag neben einem Kelpie gestanden hat!«
Nun – einen Kelpie hatte ich noch nicht, aber die Aussage fand ich bemerkenswert.
Nicht, dass wir uns missverstehen: Auch diese Ardbegs, der19er und der Grooves waren richtig lecker! Ardbegs halt…!!! Aber ich habe (leider) noch keine Sonderabfüllung gefunden, die auch nur ansatzweise an den Uigeadail heranreicht! – Und da bin ich mit 60 Euronen dabei und muss nicht ans Sparschwein.
Da lobe ich mir immer wieder meine absolute Lieblings-Destille Bunnahabhain! Den Feis Ile 2018 habe ich mir damals natürlich gegönnt, für bescheidene 95 britische Schleifen – ein grandioser Whisky und wirklich jeden einzelnen Euro über dem Standard-Tarif wert. Genauso wie die Spezial-Warehouse-Abfüllungen in kleinen Flaschen à 200ml, gefinisht in Madeira- oder Marsala-Casks – zwar stolze 35 Pfund / 200ml, aber auch hier: Jeder Tropfen ein wahrer Genuss!
Insgesamt werde ich wohl hauptsächlich bei der Core Range von Ardbeg bleiben – da ist man für wenige Euros doch wirklich ausreichend bedient mit absoluten Weltklasse-Single Malts! (Und auch der Wee Beastie ist ‘ne tolle Sache, wie ich nach meinem ersten Dram gestern abend feststellen durfte!!)
11. Juni 2020 at 16:49
Hallo Roland,
danke dir für deinen “ausführlichen” Kommentar ;-).
This!:
“Letztlich muss jeder für sich entscheiden, ob er dieses Spiel’chen mitspielen will (oder überhaupt kann) oder halt nicht.”
Am Ende wird halt niemand gezwungen das Zeug zu kaufen und ein “gutes” Preis-Leistungs-Verhältnis definiert auch jeder ein wenig anders.
Seinen Top-Liebling in der Core-Range zu haben ist ja ansich auch nur wünschenswert ;-). Nichtsdestotrotz kann man ja, wie du auch, eben auch neugierig auf andere “Mischungen” sein. Ich finde, dass gerade das aufzeigen der Möglichkeiten durchaus immer sehr spannend ist – aber natürlich nicht immer gelingen muß (für einen selbst).
Ich zB fand den 19er super, auch der Grooves hat mir Spass bereitet – mein absolutes Committee-Highlight ist bis heute der Dark Cove in der fassstarken Variante.
Ich finde du gehst da genau richtig ran – man muß das Marketing nicht gut finden, aber man muß sich darüber eben nicht ewig aufregen und sich das Leben schwer machen. Hat man ja nix von. Und gerade wenn man, wie du immer noch die Neugierde behält und offen herangeht, ist doch alles gleich viel entspannter.
Cheers,
Andi